Honig, Zimt & Co

Honig, Zimt & Co

Weihnachtsgewürze in der Baby-Küche

Als ich noch ein kleiner Grünspatz war fing Mitte November bei uns zu Hause die Zeit an, in der es so schön kuschelig und geheimnisvoll wurde. Auf einmal waren Schränke und Türen verschlossen, es wurde das erste Mal im Jahr vom Christkind gesprochen und: Es roch so oft so wunderbar nach Weihnachtsgewürzen. Nach alter Tradition durften bei den Grünspatz-Großeltern die so herrlichen Kekse aber erst zum heiligen Abend gegessen werden. Ach, wenn die Grünsatz-Oma nur gewusst hätte, dass manche Türen nicht so gut verschlossen und die unzähligen Keksdosen für uns Rabauken schon weit vor dem 24. Dezember eine helle Freude waren.

Jetzt bin ich die Grünspatz-Mama und obwohl der kleine Knopf noch weit entfernt von “Keksdosen-Diebstahl” ist, stelle ich mir die Frage: Welche Weihnachtsgewürze dürfen Babys und Kinder essen? Welche Kräfte haben die wunderbar duftenden Backzutaten und wie setzt man sie in der Baby-Küche am besten ein? Es wurde also wiedereinmal Zeit für eine ausführliche Recherche, die es lohnt jetzt mit euch zu teilen. Und damit ihr Grünspatz-Eltern die wunderbare Kraft der Weihnachtsgewürze auch gleich ausprobieren könnt, gibt es jede Menge Grünspatz-freundliche Rezept zum Ausprobieren. Guten Appetit ihr wunderbaren Grünspatzen!

Zimt

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Ob Zimtsterne, Lebkuchen oder Spekulatius: Zimt ist das Weihnachtsgewürz schlechthin. Aber ist Zimt auch ein Weihnachtsgewürz für ein Baby? Jein. Der in manchen Zimtsorten enthaltene Aromastoff “Cumarin” ist in der Wissenschaft durchaus umstritten. Denn: In hohen Dosen und über einen längeren Zeitraum eingenommen kann Cumarin die Leber schädigen. Wo Erwachsene gefahrlos bis zu 0,1 Milligramm pro Tag verzehren können (das wären etwa 15 Zimtsterne am Tag), ist bei Babys & Kleinkindern Vorsicht geboten.

Für unsere Grünspatzen gilt deshalb ein besonderes Augenmerk auf die Zimt-Sorte zu legen. Kekse oder auch Brei sollten ausschließlich mit dem cumarinarmen Ceylon-Zimt verfeinert werden. Denn während Cassia-Zimt meist viel Cumarin enthält, findet man im Ceylon-Zimt kaum oder gar kein Cumarin. Solltet ihr die Zimt-Sorte beim Kauf nicht auf der Verpackung finden, würde ich die Finger davon lassen.

Wir verwenden Zimt als Würzmittel schon seit der kleine Grünspatz mit den Freuden des Essens begonnen hat (ca. 10. Lebensmonat) – dosieren aber sehr vorsichtig. Denn wie bei allen anderen Gewürzen, gilt auch hier: Eine kleine Prise ist für das feine Netz an Geschmacksnerven meist völlig ausreichend. Wer sich also an die Regel hält, der hat mit Zimt einen wunderbaren Gewürzpartner in der Baby- & Kinderküche gefunden.

Wahnsinn, was der kann: Zimt fördert den Appetit und regt die Darmtätigkeit an. Aber nicht nur das: Aufgrund der enthaltenen ätherischen Öle wirkt er außerdem desinfizierend und kurbelt Kreislauf und Durchblutung an.

Auf den Schnabel:
Schnelle Haferflockenkekse (aufgepickt auf: we-go-wild.com)

Nüsse

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Ob Mandel, Hasel- oder Walnuss: Auch Nüsse sind beim Verfeinern von Weihnachtskeksen kaum wegzudenken. Und nachdem Nüsse nicht nur in der Weihnachtszeit ein großes Thema in der Beikost sind, werden wir der guten Nuss bald einen ganzen Artikel widmen.

Laut dem fachkundigen Wissen unserer Kinderärztin darf der Speiseplan der Grünspatzen, ab guter Einführung der Beikost, Nüsse enthalten – im Normalfall also ca. ab dem 8.–10. Lebensmonat. Eines ist dabei aber ganz besonders wichtig:

Achtung: Ganze Nüsse dürfen von Kindern erst ab dem ca. 4. Lebensjahr gegessen werden – also dann, wenn das Gebiss vollständig ist und die Grünspatzen damit ordentlich kauen können. Die Gefahr, sich an den doch recht kleinen Schalenfrüchten zu verschlucken, ist davor einfach zu groß.

Für unsere Grünspatzen sind Nüsse (in geriebener Form, als Mehl oder als Mus) im Weihnachtsgebäck also kein Tabu-Thema. Solltet ihr in der Familie aber Vorbelastungen durch Allergien haben, muss die Gabe von Nüssen unbedingt vorab mit einem Arzt bzw. Allergologen geklärt werden.

Wahnsinn, was die können: Nüsse sind vollgepackt mit Mineralstoffen, pflanzlichem Eiweiß, Vitaminen wie A, E & B und so vielen wertvollen Fettsäuren wie Omega‑3 und Omega‑6.

Auf den Schnabel:
Dattel-Nuss-Kugeln (Aufgepickt auf: babyspeck.at)
Nuss Makronen (Aufgepickt auf: babyled-weaning.de)

Honig

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Seit Jahrtausenden wird Biene Majas größter Schatz für die natürliche Stärkung des Immunsystems verwendet. Und auch in der weihnachtlichen Backstube ist Honig ein gern gesehener Gast. Ganz, ganz wichtig ist hier aber, dass Honig für unsere Grünspatzen erst nach dem 1. Lebensjahr eingesetzt werden darf. Denn:

Da bei der Verarbeitung von Honig Bakterien aus der Umwelt in den Honig gelangen können und die Darmflora von kleinen Grünspatzen noch nicht vollständig ausgereift ist, besteht für sie bei der Gabe von Honig das Risiko einer Lebensmittelvergiftung (“Botulismus”). Im ersten Lebensjahr dürfen Grünspatzen deshalb auf keinen Fall Honig essen.

Nachdem Honig zwar ein natürliches, aber dennoch ein Süßungsmittel ist, sollte mit der Verwendung sparsam umgegangen werden. Um Keksen aber eine gewisse Süße zu verleihen, ist er – zumindest in unserer Backstube – hin und wieder erlaubt.

Wahnsinn, was der kann: Inhaltsstoffe wie Flavonoide & “Inhibine” haben eine entzündungshemmende, antibiotische und antiallergische Wirkung und können sogar Krankheitserreger bekämpfen. Außerdem stärkt das natürliche Gold das Immun– und Herz-Kreislauf-System.

Auf den Schnabel:
Weihnachtskekse mit Dinkel & Honig (aufgepickt auf: kleinschmeckerin.com)

Kräuter

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Ganz natürlich lassen sich auch jede Menge Kräuter als Weihnachtsgewürze in die Kekse von Babys & Kindern zaubern. Die Hitze im Backrohr halten aber nicht alle grünen Helden aus bzw. verlieren manche Kräuter schlicht und ergreifend Geschmack oder noch blöder ihre Wirkung. Hier ein kleiner Auszug an “Backrohr-tauglichen” Gewürzen:

  • Oregano
  • Rosmarin
  • Lavendel
  • Zimt
  • Anis
  • Fenchel
  • Ingwer
  • Thymian

Fürs Backen verwendet man am besten getrocknete Kräuter. Da diese aber deutlich intensiver sind als das frische Grün, reicht für die Erwachsenenversion der Kekse oft schon die Hälfte der Menge. Wer die Kekse der Grünspatzen mit einer Portion Kräuterpower versehen möchte, fährt gut nur eine kleine Menge zu verwenden. Probiert doch einfach mal Oregano, Rosmarin oder Lavendel. Ich werde mich in den nächsten Tagen ebenfalls an Kräuterkeksen für den Grünspatzen probieren und euch natürlich am Laufenden halten. Mhhhh, wie das (jetzt schon) duftet.

Anis

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Viele von uns kennen das weihnachtliche Gewürz “Anis” wahrscheinlich noch aus den schmerzlichen Erinnerungen an die Kolik-Zeiten der kleinsten Grünspatzen. Dass das wunderbare Gewürz oft als Bestandteil einer Teemischung bei Bauchschmerzen gegeben wird, hat seinen guten Grund: Anis fördert nämlich die Verdauung und löst Krämpfe, Verspannungen und Blähungen.

Als Weihnachtsgewürz in der Babyküche darf es also ohne weiteres eingesetzt werden. Ich bitte sogar darum. Nachdem der Geschmack von Lakritz und Kümmel aber nicht Jedermanns Sache ist, führt eure Grünspatzen vorsichtig an den Geschmack heran. Lasst sie probieren und beobachtet das Ergebnis. Ich pflege hier immer zu sagen: Wer nicht will, der will nicht.

Wahnsinn, was der kann: Anis enthält unglaublich viel ätherisches Öl, das bei Blähungen und Völlegefühl hilft. Außerdem löst Anis festsitzenden Schleim aus den Bronchien und lindert dadurch Erkältungen.

Vanille

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Egal ob als Vanillepullver oder direkt von der Schote: Vanille zaubert in so viele Plätzchen-Klassiker das gewisse Etwas. Und ja auch ich muss zugeben: Ich liebe Vanillekipferl. Am liebsten groß, saftig und mit ganz viel Staubzucker. Und spätestens seit heute Abend weiß ich auch warum. Vanille wirkt als Stimmungsaufheller und das noch dazu total legal. Der Geruch von Vanille sorgt für die Ausschüttung von Glückshormonen, stärkt die Nerven und beruhigt.

Vanille eignet sich außerdem ganz wunderbar um in Gebäck, Brei oder Mus eine gewisse Süße zu zaubern. Vanille sollte von uns Grünspatz-Eltern immer in Form von Schote oder Essenz verwendet werden. Reines Vanille-Aromaextrakt beinhaltet nämlich oft Alkohol und der hat in Grünspatz-Keksen nichts zu suchen.

Wahnsinn, was die kann: Die so gut schmeckende Vanille hat wunderbar sanfte Wirkungen auf Körper und Psyche. Sie kann entspannend anregend und belebend wirken. Also auch für uns Grünspatz-Eltern der ideale Begleiter, wenn uns die Grünspatzen mal wieder ordentlich auf Trab halten. Außerdem wirkt die Vanille verdauungsfördernd und stärkt die Gallenproduktion. Super also, um all die guten Kipferln ordentlich zu verdauen…

Auf den Schnabel:
Vanillekipferl für Grünspatzen (aufgepickt auf: junika.at)

Muskatnuss

Auch wenn sie – zumindest in meiner Backstube – nur ganz selten zum Einsatz kommt, sollte die Muskatnuss vollständigkeitshalber auch hier erwähnt werden. Denn Fakt ist: Die Nuss ist eigentlich giftig. Schon vier Gramm der edlen Frucht können bei Erwachsenen zu Vergiftungserscheinungen führen, bei Kindern reicht bereits eine geringere Menge.

Daher sollte Muskatnuss nie in die Hände von Kindern gelangen!

Eine Prise geraspelte Muskatnuss im Keksteig oder zur Verfeinerung des weihnachtlichen Kartoffelpürees schadet den Grünspatzen aber nicht. Die hier aufgenommene Menge pro Portion liegt im Milligrammbereich und das ist auch für ein Kleinkind absolut unbedenklich.

Wahnsinn, was die kann: Die Muskatnuss wirkt beruhigend und durchblutungsfördernd. Außerdem kann die Muskatnuss gegen Magen-Darm-Beschwerden und Einschlafstörungen helfen.

Weihnachtsgewürze in der Baby-Küche – die Fakten:

  • Zimt: ab guter Beikost-Einführung (ca. 8.–10. Lebensmonat); unbedingt Ceylon-Zimt
  • Nüsse: ab guter Beikost-Einführung (ca. 8.–10. Lebensmonat); ganze Nüsse erst ab dem 4. Lebensjahr
  • Honig: unbedingt erst nach dem 1. Lebensjahr; sparsam einsetzten
  • Kräuter: zum Backen durchaus geeignet; bitte sparsam dosieren
  • Anis: ab guter Beikost-Einführung (ca. 8.–10. Lebensmonat)
  • Vanille: ab guter Beikost-Einführung (ca. 8.–10. Lebensmonat); immer in Form von Schote oder Essenz
  • Muskatnuss: nur als Prise zum Verfeinern verwenden
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