Oje, die Nase…

Oje, die Nase…

Schnupfentipps für unsere Grünspatzen.

Wie von der stolzen Mutter 10 Monate lang Mantra artig prognostiziert, kam unser Grünspatz am heißesten Tag 2018 zur Welt. Ein Kind der Sonne, geküsst von der Vitalität der besten Zeit des Jahres und dadurch natürlich gefeit vor allen kleinen Wehwehchen namens Erkältung, Schnupfen und Röchelhusten. So war es auch – zumindest die ersten 3 Monate. Dann sagte der Grünspatz dem Nestschutz ade und begrüßte mit offenen Armen seine erste Erkältung. Was mit einer rinnenden Nase begann, gipfelte nach ein paar Tagen in einem nächtlichen Ausflug ins St. Anna Kinderspital. Aber von Anfang.

Mister Google, bitte helfen Sie!

Wie bei uns aufgeklärten Mamis das nun mal ist: Der Weg bei den ersten Anzeichen einer Krankheit unserer Grünspatzen führt uns nicht in die Apotheke, sondern zu Mister Google. So auch mich. Und im Gegenteil zu allen mit dem Finger warnenden Omis, Tanten, Freunden, Geschwistern und sonstigen Gutmeinern meine ich, das Internet ist nicht böse und unsere Kinder sind auf Grund einer Google-Suche nicht gleich todkrank. Für mich gilt hier aber auf alle Fälle: Check die Quelle mit Hausverstand und gib nicht zu viel auf die gut gemeinten Ratschläge in unzähligen Foren. Gut recherchiert kann uns die unendliche Weite des Netztes nämlich auch helfen. Zum Beispiel mit der Frage wie ein Schnupfen entsteht und womit die kleinen Rotznasen dann zu kämpfen haben.

Diese Nase rinnt. Warum eigentlich?

Wie alles bei Babys ist auch die Nase – und vor allem die Nasengänge – klein. Klein oder besser eng. Gepaart mit den üblichen Reizen der Erkältungszeit also Kälte, Staub, trockene Luft oder Viren bieten die Nasen der kleinen Knöpfe ein Paradies für die Ausbreitung einer Erkältung. Die behinderte Atmung durch die Nase machte das Leben schwer. Vor allem, weil sie zu diesem frühen Zeitpunkt ausschließlich durch die Nase funktioniert. Erst allmählich lernen die kleinen Dinger, auch durch den Mund zu atmen.

Wenn es also durch den kurzfristigen neuen Begleiter „Schnupfen“ zu einem Anschwellen der Nasenschleimhaut kommt, wird (aufgrund der Enge der Nasengänge) das Atmen erheblich behindert – bei uns sogar so weit das Atmen kaum noch möglich war. Daraus resultierend fällt das Trinken schwer, können unsere Knöpfe unruhig sein, es röchelt die Atmung und auch die Nächte zeigen sich nicht von ihren besten Seiten.

Geplagt werden können die kleinen Patienten von über 200 verschiedenen Schnupfenvieren, die durch ganz klassische Tröpfcheninfektion – also dem Niesen oder Sprechen von schon kranken Mitmenschen – übertragen werden. Besonders wohlfühlen sich diese Viren auf den schon angegriffenen Nasenschleimhäuten. Wie es überhaupt so weit kommen kann? Trockene Raumluft oder auch Kälte bieten den perfekten Nährboden für die grünen Fieslinge – so stelle ich sie mir zumindest vor. Soweit die Theorie.

Und was hilft jetzt bitte?

Unerfahren, beunruhigt und in großer Sorge führte uns der Weg mit dem eingepackten Grünspatzen ins Krankenhaus. Und das würde ich auch jedes Mal wieder so machen. Denn jeder von uns kennt sein Kind so gut, einschätzen zu können, wann der Weg zum Arzt unausweichlich wird. Nur bei Schnupfen kann ich mittlerweile mit Stolz behaupten sind wir Profis und gewappnet mit jeder Menge Tricks aus Mutter Naturs wunderbarer Kiste. Und diese Erfahrungen teile ich jetzt mit Euch.

1. Das A und O – Luftfeuchtigkeit & Kälte

Schon beim kleinsten Anflug einer Rotznase verwandeln wir unser Schlafzimmer in einen dschungelähnlichen Lebensraum. Alles, was feucht ist, kommt rein: die Wäsche, nasse Handtücher über die Heizung, nasse Spucktücher ans Bett. Der stolzeste Vater von allen hat mit einem Spucktuch & Kluppen außerdem einen kleinen Himmel am Beistellbett gebastelt. Natürlich auch feucht. Mit einem kleinen Thermostat – super günstig online gekauft und völlig ausreichend – kontrollieren wir vor dem zu Bett gehen und während des Schlafens Temperatur & Luftfeuchtigkeit. Wir fahren gut mit ca. 18° und 50 % Luftfeuchtigkeit. Aber auch hier gilt: Jeder Knopf ist anders und braucht es entsprechend kalt oder warm.

Mein Geheimtipp: Einen handelsüblichen Wasserkocher am besten in der Küche zum Kochen bringen und dann ins Schlafzimmer tragen. Deckel auf und dampfen lassen. Am besten 2x. Es versteht sich von selbst, dass das kochende Wasser NICHT in der Nähe des Betts stehen darf.

2. Spülen, spülen, spülen

Die Nasenschleimhaut unserer Knöpfe muss feucht sein, damit sie ihre Aufgaben, besonders die der Fremdkörperabwehr, erfüllen kann. Deshalb ist in Erkältungszeiten das Salzwasserspray unser ewiger Begleiter. Man könnte sagen ich habe eine kleine Sucht entwickelt was den Einsatz des salzigen Nebels anbelangt. Wir kaufen unsere Sprays meistens in der Apotheke. Aber auch der Drogeriemarkt und das Netz bieten super Produkte. Wer es ganz spartanisch will, kann den Spray auch selber machen: ¼ Liter abgekochtes Wasser mit einem gestrichenen Teelöffel Kochsalz vermischen und abkühlen lassen. Pumpflaschen dafür gibt es ebenfalls online oder in der Apotheke.

3. Engelwurzbalsam du Held

Wie ihr wisst, schwöre ich als alte Kräuterhexe vor allem auf die Kräfte der Natur. Für Schnupfen habe ich die besten Erfahrungen mit Engelwurzbalsam gemacht. Die wunderbare Mischung aus Angelikawurzel, Majoran und Thymian hilft bei uns Wunder. Aber Achtung: Vor dem 3. Lebensmonat würde ich den Balsam nur auf einem Tuch neben dem Bett anbringen. Danach darf er ganz dünn auf die Nasenflügel aufgetragen bzw. getupft werden. Gerne auch selber ausprobieren. Auch ich schwöre bei Schnupfen drauf.

Wer noch mehr über den wundersam heilsamen Balsam lesen möchte, kann sich hier bei uns schlaumachen.

4. Köpfchen hoch

Damit der von den Schleimhäuten produzierte Schleim auch seinen Weg aus der Nase findet, haben wir in das Bettchen des Grünspatzen hoch gelagert. Am besten geht das unserer Meinung nach mit einem kleinen Aktenordner.

5. Wasserdampf marsch!

Neben der heilenden Wirkung des Engelwurzbalsams vertraue ich gerne auch auf das „Dampfen“ mit Kräutern. Nachdem die kleinen Dinger aber noch nicht inhalieren können, stellen wir einfach eine Schale mit Kräutern & heißem Wasser ins Schlafzimmer. Meine Favoriten: Kamille, Pfefferminze & Thymian.

Meine Kreissaalschwester – wer das ist, erzähle ich euch gerne ein anderes Mal – schwört hier außerdem auf den Einsatz eines ätherischen Thymian-Öls. Satt der getrockneten Kräuter träufelt sie dabei 1–2 Tropfen in das heiße Wasser. In der Handhabung also einfacher als die getrockneten Kräuterfreunde aber bitte Achtung: Ätherische Öle dürfen NIE direkt an Babys angewendet werden. Das ist schlicht und einfach gefährlich! Wer hier in die Tiefe gehen möchte, darf gerne in meinem Artikel „ Babypflege“ stöbern.

Sollten die kleinen Knöpfe durch die rotzende Nase wach gehalten werden, kann auch in Mamas Arm oder in der Trage gedampft werden. Zu empfehlen ist hier – man möge es nicht glauben – die Küche: Während das Kräuterwässerchen am Herd köchelt können die Kleinen ganz ruhig in Mamis Arm zur Ruhe kommen. Sollte die Küche dafür nicht geeignet sein einfach ins Badezimmer ausweichen.

6. Wenn gar nichts geht: Nasentropfen

Bei stark verstopfter Nase und Atemnot sollte man sich auf keinen Fall spielen. Hier muss der Arzt und später vermutlich Nasentropfen her – die gab es bei unserem ersten Schnupfen-Ausflug ins Krankenhaus natürlich auch. Die für uns damals verordneten „Nasivin sanft“ haben super geholfen und konnten schon nach 1–2 Tagen wieder abgesetzt werden. Mittlerweile sind wir – zumindest was das Schnupfnäschen anbelangt – aber so routiniert, dass ich mit Stolz sagen kann: Wir haben sie seither nicht mehr gebraucht.

7. Ringelblume hilft der wunden Nase

Zu guter Letzt noch ein kurzer Tipp für die gerne auch wunden Näschen: Wir schwören bei allen kleinen Verletzungen der Haut auf den Allrounder „Ringelblume“. Ein wahres Meisterwerk der Natur diese wunderschöne, freundliche Schönheit. Ach, ihr sollte ich doch bald mal auch einen Artikel widmen. Als Salbe angewendet kann sie ganz einfach auf das wunde Näschen aufgetragen werden. Hier gibt es ganz wunderbare Mischungen mit Bienenwachs, Mandelöl & Co.

Und jetzt zum Schluss die gute Nachricht:

In der Regel klingt ein Schnupfen nach einigen Tagen von alleine wieder ab. In unserem Fall nach circa einer Woche. Gute Besserung Euch Knöpfen und gutes Durchhalten den leidgeprüften Mamis und Papis. Nicht vergessen: Wir sind alle Helden!

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